Die Berserker sind als furchteinflößende Krieger in die Geschichte eingegangen. Das „Ber“ in ihrem Namen weist darauf hin, dass sie sich während des Gefechts scheinbar in wilde Bären verwandelten. Daher zogen sie auch mit Tierfellen bekleidet in die Schlacht. Sie waren furchtlos und kämpften ohne Rücksicht auf Verluste. Sie steigerten sich während des Kampfgetümmels in einen wahren Rausch. Die Zeitgenossen hatten den Eindruck, dass die Berserker unverwundbar waren. Sie schienen im Kampf kein Schmerzempfinden zu kennen. Ihr Brüllen war furchterregend. Den Zustand der vollkommenen Raserei bezeichnet man auch als ganga berserksgangr (Berserkergang).
Der Mann, der als Knut der Große in die Geschichtsbücher eingehen sollte, kam wahrscheinlich um das Jahr 995 herum zur Welt. Das genaue Geburtsdatum ist – wie so vieles aus Knuts Kindheit – nicht bekannt. Sein Vater war der dänische König Sven Gabelbart (965 – 1014) aus dem Haus Jelling. Knut hatte einen älteren Bruder namens Harald (995 – 1018). Wo Knut geboren wurde, ist nicht bekannt. Ebenso wenig lässt sich die Identität seiner Mutter zweifelsfrei belegen. Im Jahr 1013 begleitete Knut seinen Vater auf einen Raub- und Eroberungszug nach England. Am Weihnachtstag 1013 wurde Sven Gabelbart zum König von England gekrönt, aber seine Herrschaft währte nur kurz. Sven starb bereits am 3. Februar 1014 in Gainsborough (Lincolnshire).
Die Wikinger sind als überragende Seefahrer in die Geschichtsbücher eingegangen. Da ist es umso überraschender, dass sie Seeschlachten lieber aus dem Weg gingen. Obwohl sie über exzellente Fähigkeiten als Seefahrer verfügten, waren Seeschlachten daher eine Seltenheit. Die wenigen Seeschlachten fanden in der Regel in Blickweite zur nächsten Küste statt. Die Schiffe der Wikinger formierten sich während der Schlacht in einer Linie. Die gegnerischen Schiffe wollten sie allerdings nicht zerstören, da sie diese in einem möglichst seetüchtigen Zustand in Besitz nehmen wollten. Spezialisierte Kämpfer sollten daher sicherstellen, dass die Einnahme der feindlichen Schiffe ohne größere Zerstörungen vonstatten ging.
Met, auch als Honigwein bekannt, ist das vielleicht bekannteste Nahrungsmittel der Wikinger. Das Wort „Met“ hat seine Wurzeln im indogermanischen Wortstamm medhu (Honig). In der nordischen Mythologie war Met das Getränk der Götter. Das alkoholische Nahrungsmittel, das mit Hilfe von Honig und Wasser zubereitet wird, wurde von den Wikingern bei Feiern und Festen in rauen Mengen getrunken. Indem die Wikinger sich in einen Rausch tranken und dabei das symbolische Getränk der Asen konsumierten, ehrten sie ihre Götter. Man muss sich daher ein Trinkgelage als eine Art Opfergabe an die Götter vorstellen. Im Laufe der Jahrhunderte lief Bier Met den Rang ab.
Dort, wo sich heute die Gemeinde Busdorf (Kreis Schleswig-Flensburg) im deutsch-dänischen Grenzgebiet befindet, existierte einst eines der bedeutendsten Handelszentren Europas: Haithabu. Die Stadt wurde zwar schon um 770 gegründet, aber der Wendepunkt für die Siedlung fand erst 808 statt. In diesem Jahr hatte nämlich der dänische König Göttrik den Handelsplatz Reric (heute: Groß Strömkendorf in Mecklenburg-Vorpommern) zerstören lassen. Daraufhin zwang der König die dänischen Kaufleute zur Übersiedelung in seine Residenzstadt Haithabu. Diese hatte eine große strategische Bedeutung für die dänischen Könige, da sie in unmittelbarer Nähe zur dänisch-fränkischen Grenze lag. Haithabu stellte die Südgrenze des ursprünglich von den Wikingern bewohnten Gebietes dar.
Als sich die Wikinger auf dem Höhepunkt ihrer Macht befanden, verbrachte ein skandinavischer Mann einen Großteil des Jahres zur See. Die Dominanz der Wikinger basierte auf ihren überragenden Fähigkeiten als Seefahrer. Sie waren die führenden Seeleute ihrer Zeit und ihren Zeitgenossen auf dem europäischen Kontinent haushoch überlegen. So hatten sie bereits im Mittelalter herausgefunden, wie man durch eine gezielte Anordnung der Planken den Widerstand zwischen Wasser und Schiff reduzieren kann. Sie betrieben als einzige Europäer ihrer Zeit die Hochseefahrt und gelangten sogar bis nach Nordamerika, was ein Beleg für ihre navigatorischen Qualitäten ist.
In ihrer skandinavischen Heimat lebten die Wikinger in einem Kastensystem. An dessen Spitze stand ein Häuptling oder ein Jarl (Earl bzw. Graf). Dieser verfügte über Gefolgsleute, die er mit Lebensmitteln, Kleidung, Waffen und Geschenken zu versorgen hatte. Das Gefolge des Jarls war ein exklusiver Kreis und ein Platz in dieser Umgebung war mit viel Prestige verbunden. Unterhalb der obersten Kaste befanden sich die freien Männer. Darunter versteht man Händler und Landbesitzer. Letztere durften im Thing (Ratsversammlung) das Wort führen. Am Ende der sozialen Rangordnung befanden sich die Sklaven. Bettler und Obdachlose waren kein Bestandteil der Gesellschaft.
Die Weltenesche Yggdrasil verkörperte in der nordischen Mythologie den gesamten Kosmos. Sie war für die Wikinger Weltachse, Himmelsstütze und Weltenbaum. Als Baum symbolisierte sie den Kreislauf von Leben und Tod. Sie stellte das Verbindungsstück zwischen den drei Welten dar. In der Oberwelt befand sich Asgard, die Heimat der Götter. Auf der Erde lebten die Menschen in Midgard und die Riesen in Jötunheim. Und in der Unterwelt befand sich das Totenreich Helheim. Snorri Sturluson (1179 – 1241) hat in seiner Beschreibung des Weltenbaumes Helheim durch Niflheim ersetzt.